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Die Zahl der Legionärskrankheit steigt – sind Sie sich der Hintergründe dieser schweren Erkrankung bewusst? - Hygieneschulung
In den letzten Jahren infizierten sich immer mehr Menschen in Europa mit der Legionärskrankheit, oder auch Legionellose genannt. Während es 2013 noch 5.830 gemeldete Fälle waren, stieg die Anzahl im Jahr 2016 auf insgesamt 7.069 Fälle innerhalb Europas, die vom ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankeheiten) gemeldet wurden. Auch in Deutschland kam es zu einem Anstieg der Fallzahlen.
Die Legionärskrankheit/Legionellose ist eine schwere Lungenentzündung, die unter Umständen auch zum Tod führen kann. Die Erkrankung entsteht durch die Bakterien der Gattung Legionella. Die Zahl der Legionellen-Ausbrüche veränderte sich im Laufe der Jahre zwar kaum, allerdings stieg die Zahl der Einzelerkrankungen stark an.
Diese Faktoren können für die steigenden Fallzahlen verantwortlich sein:
Zum einen wurde die Detektionsrate der Fälle von erkrankten Patienten an Legionellose durch den mehrfachen Einsatz von Schnelltests erhöht, die dafür sorgen sollen, einen qualitativen Nachweis des Antigens der Legionella pneumophila in Harnproben zu finden.
Desweiteren erhöhte sich die Melderate der Erkrankungsfälle durch die elektronische Labormeldeverpflichtung seit Beginn des Jahres 2014.
Dazu kommt die Diskussion über einen tatsächlichen Anstieg der Erkrankungsfälle durch die globale Veränderung des Klimas, die momentan geführt wird. In England und den Niederlanden hat man festgestellt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem sehr warmen und feuchten Sommer und des Anstiegs der Fallzahl im Jahr 2014 gibt. In manchen europäischen Ländern konnte man im Frühling und Sommer 2017 feststellen, dass die Anzahl der gemeldeten Fälle bis zu 40 Prozent höher war als erwartet. Dies war zum Beispiel in Österreich der Fall.
Die Gefahr einer Infektion mit Legionellen besteht dann, wenn Aerosolen, also kleine Staubpartikel oder auch Wassertröpfchen, die mit Legionellen belastet sind, eingeatmet werden.
Kein gesundheitliches Risiko macht die Aufnahme von Trinkwasser aus, das Legionellen enthält, auch ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch momentan ausgeschlossen.
Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem, einer chronischen Lungenerkrankung oder auch bei Rauchern ist das Risiko einer Erkrankung erhöht.
Zu einer sehr schnellen Vermehrung von Legionellen kommt es vor allem in zentralen Warmwasserversorgungsanlagen von Großgebäuden.
Beispiel hierfür sind Pflege- und Altersheime, Krankenhäuser, Beherbergungsbetriebe und Bäder. Auch Warmwasserversorgungsanlagen von Wohnanlagen und anderen Systemen wie Kühltürme, Befeuchtungsanlagen, Whirlpools, Beckenbäder oder natürliche Thermalquellen und deren Verteilungssysteme, die Wasser führen, liefern gute Bedingungen für das schnelle Vermehren der Legionellen, das für den Menschen besorgniserregend sein kann.
Optimal sind Temperaturen zwischen 25 °C und 45°C. Außerdem auch stagnierendes Wasser in Biofilmen (Schleimschichten mit eingebetteten Mikroorganismen).
Erst bei Temperaturen über 60 °C kommt es zum Absterben der Legionellen.
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