Hygiene-Kompetenzteam: Sascha Cyganek im Gespräch (Meducomp GmbH)

Reinigungskontrolle mit Bioindikatoren - Sascha Cyganek ist Partner im Hygiene-KompetenzteamFür welches Unternehmen arbeiten Sie und was sind dort Ihre Aufgaben?
Ich arbeite seit mehr als sechs Jahren für die MEDUCOMP GmbH, angefangen habe ich als Vertriebsleiter, inzwischen bin ich einer von zwei Geschäftsführern des Unternehmens. Zu meinen Aufgaben gehört, neben der Geschäftsführung, die Koordination der Prüfungen bei den Kunden vor Ort  und die Leitung des Vertriebes unserer Produkte.

In welchem Bereich ist ihr Unternehmen tätig und welche Zielkunden werden angesprochen?
Als Hersteller von Bioindikatoren wurde die Meducomp GmbH mit dem angeschlossenen Labor vor mehr als 25 Jahren gegründet. Wir sind im Bereich Hygienekontrollen / Hygienemanagement tätig und stellen Bioindikatoren her, die zur Kontrolle von Desinfektionsgeräten, wie zum Beispiel Waschmaschinen und Geschirrspülern, dienen. Aber auch Abklatschtests, Wasseruntersuchungen, andere Laborleistungen und die Validierung von Raumvernebelungsprozessen gehören zu unserem Tätigkeitsfeld. Damit beliefern und betreuen wir vor allem Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Wäschereien und Chemie / Waschmittelhersteller.

Wie ist das Thema Hygiene bei Ihnen im Betrieb integriert? Wer kümmert sich darum?
Das Thema Hygiene ist bei uns natürlich an der Tagesordnung, da dies unsere Profession und unser tägliches Geschäft ist.  Es gibt bei uns strenge Hygienevorschriften und jeder Mitarbeiter ist angehalten sich an diese zu halten. Der verantwortliche Hygienemanager in unserem Haus, der sich auch um die Einhaltung dieser Vorschriften und internen Vorgaben sowie um sämtliche Neuerungen kümmert, ist unser Laborleiter.

Wie wird das Thema Hygiene bei Ihnen umgesetzt? Was sind dort wesentliche Faktoren?
Wir haben ein umfangreiches Handbuch, in dem unsere Hygienevorschriften und betriebsinternen Vorgaben festgehalten sind. Damit können wir sicherstellen, dass wir anhand vorgegebener Richtlinien arbeiten, nach denen wir seit vielen Jahren zertifiziert sind. Die richtige Arbeitskleidung, Abläufe und wichtige Hygienemaßnahmen, wie die regelmäßige Desinfektion der Hände, werden dort detailliert beschrieben.
Aber auch viele weitere wichtige Vorgaben, wie die wöchentliche Raumdesinfektion unserer Laborräume durch Kaltvernebelung, sind in unserem Handbuch vermerkt. Dadurch ist jeder Mitarbeiter über seine Pflichten und die notwendigen Vorkehrungen informiert. In der Einarbeitungsphase einer jeden Laborkraft wird natürlich verstärkt darauf hingearbeitet, dass diese Regelungen verinnerlicht und zuverlässig umgesetzt werden. Für das interne Hygienemanagement ist unser Laborleiter verantwortlich, der dafür sorgt, dass die Umsetzung reibungslos verläuft.  Zum Beispiel werden die Mitarbeiter in unserem Labor mindestens einmal im Monat mittels Abklatschtests der Hände kontrolliert.
 
Welchen Stellenwert hat eine gute Betriebshygiene für ihre Kunden und woran machen sie es Ihrer Meinung nach fest?
Eine gute Betriebshygiene ist für uns und auch für unsere Kunden von enormer Bedeutung. Wenn wir uns zum Beispiel die Krankenhäuser und Altenheime ansehen, dann geht es dort nicht nur sprichwörtlich um Leben und Tod. Krankenhauskeime treten immer häufiger auf und leider gibt es immer wieder Fälle, in denen durch unzureichende Hygiene Menschen gefährdet wurden. Wir sehen es als unsere Aufgabe, unsere Kunden bei der Optimierung ihrer Betriebshygiene zu unterstützen. Unsere Tipps und Anmerkungen zur Verbesserung kommen bei unseren Kunden gut an und werden auch zum größten Teil umgesetzt.
 
Wie halten Sie sich und Ihre Mitarbeiter bezüglich aktueller Entwicklungen im Hygiene-Bereich auf dem neuesten Stand?
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, der in der Hygienebranche noch viel verbreiteter sein könnte. Denn es ist natürlich, wie bei den meisten Geschäftsfeldern, unheimlich wichtig, sich immer auf dem neusten Stand zu halten. Wir haben nie ausgelernt und die Wissenschaft und Forschung liefert uns fast regelmäßig neue Erkenntnisse, die wir nicht ungeachtet lassen sollten.  Unsere Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Lehrgängen und Weiterbildungen teil und auch intern haben wir einige Maßnahmen fest in unseren Alltag integriert, um der Zeit im besten Falle sogar voraus zu sein. Wir halten unter anderem regelmäßige Versammlungen ab, um Neuerungen und Trends zu besprechen, Probleme zu erörtern und aber auch, um mit den Mitarbeitern bestehende Vorschriften und vorausgesetztes Wissen aufzufrischen. Zudem gibt es stichprobenartige Kontrollen der Arbeitsergebnisse, vor allem bei den Labormitarbeitern, um eventuelle Schwachstellen zu erkennen und zu verbessern.
 
Wie hat sich ihr Betrieb zum Thema Hygieneampel / Verbraucherinformationsgesetz und Allergenkennzeichnung positioniert und wie bereiten Sie sich und Ihre Mitarbeiter darauf vor?
Die Hygieneampel ist für uns natürlich ein großes Thema, da uns viele unserer Kunden dazu befragen. Meines Erachtens ist das genau der richtige Ansatz, weil die betroffenen Betriebe durch die absolute Transparenz zur Verbesserung, oder Fortführung Ihrer guten Hygiene fast schon gezwungen werden.  
 
Haben Sie durch die in 2012 vorgenommenen Internetveröffentlichungen der Behörden eine Veränderung gespürt?
Wir hatten schon Kunden, denen aufgrund von Veröffentlichungen der Gesundheitsämter bewusst geworden ist, dass sie selber für ihre Hygienekontrollen zuständig sind und ggf. etwas an Ihrer Betriebshygiene verbessern müssen. Oft sind dies aber Übermittlungen, die über drei Ecken stattfinden, was es schwer macht diese auf eine Maßnahme, wie die Veröffentlichungen in 2012, zurückzuführen.
 
Was macht Ihren Betrieb bzw. Ihre Arbeit so besonders? Wo liegt Ihre Stärke?
Durch unsere langjährige Erfahrung und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kundengruppen sind wir direkt und jederzeit im Thema und können unsere Kunden verstehen. Versteht man seine Kunden, verbessert dies den eigenen Service! Auch durch unsere Zusammenarbeit mit großen, namhaften Instituten, sind wir in der Lage unseren Kunden immer ein Rund-um-Sorglos Paket anzubieten. Für uns ist es wichtig, dass wir nicht nur Teilbereiche abdecken, sondern für alle die ideale Lösung parat haben. Durch ein junges und motiviertes Team entwickeln wir täglich neue Lösungen und Ansätze für unsere Kunden.
Der große Vorteil, der uns und unser Produkt, den DES-CONTROLler, aber so besonders macht, ist, dass wir in der Lage sind, die Hygienekontrollen mit einem geschlossenen Bioindikator durchzuführen. Wie vorher schon einmal angesprochen, sind Keime im Krankenhaus und Altenheim das große Problem und es gibt leider noch oft genug den Fall, dass mangelnde Hygiene der Grund dafür ist. Wir bringen die Keime nicht in die Maschinen oder das zu testende Objekt, sondern wir weisen die Keimreduktion durch einen geschlossenen Indikator nach. Das heißt, Wasser, Wärme und Desinfektionsmittel können in unser Produkt eindringen und die Keime töten, sodass wir feststellen können, ob das zu testende Gerät den Normen entspricht und zum Beispiel die Krankenhauswäsche desinfizierend wäscht. Die Keime im DES-CONTROLler können jedoch nicht austreten und in das Gerät gelangen, sodass wir den Fall der selbst verursachten Kontamination definitiv ausschließen können.   
 
Was sind Ihre unternehmerischen Ziele für das kommende Jahr? Und wie gehen Sie diese an?
In Verbindung mit dem Hygiene-Netzwerk wollen wir einen noch größeren Kundenkreis erreichen. Wir wollen unser Know-how und unsere Dienstleistung mit in das Netzwerk einbringen, um so ein breites Spektrum an Dienstleistungen und Services anbieten zu können. Zusätzlich sind wir dabei, unsere Dienstleistungen über die Grenzen Europas auszudehnen, erste Kunden in Australien und Amerika haben angefangen mit unseren Produkten zu arbeiten, dies möchten wir natürlich weiter ausbauen, es gibt also noch viel zu tun.

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