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Kein Verbot von Döner - EU-Parlament beschloss: Phosphat darf in Kebab bleiben - Hygieneschulung-Hygiene-Netzwerk
Phosphate in gefrorenen Kebabspießen sind weiterhin laut Europaparlament zulässig.
Der Antrag, der verhindern soll, dass Phosphat in gefrorenen Kebabspießen durch die Kommission zugelassen wird, scheiterte im Europäischen Parlament.
Somit ist davon auszugehen, dass Kebabfleisch in Europa zukünftig auch legal Phosphate enthalten wird.
Insgesamt 373 Stimmen gab es für den Einspruch, 376 wäre nötig gewesen, um eine absolute Mehrheit zu erreichen. Vor allem die Grünen und die SDP waren gegen die Kebabausnahme aufgetreten, wodurch das Plenum dann die Entscheidung gegen den Vorschlag des eigenen Gesundheitsausschusses traf. Zwei Wochen zuvor lehnte dieser die Genehmigung des Phosphats nämlich ab, mit der Begründung, dass Phosphate in der Fleischzubereitung in der EU an sich nicht zugelassen seien.
Jedoch wurde dieses Verbot bisher allmählich durch Ausnahmeregelungen durchkreuzt.
Gesetzliche Regelung
Laut Gesetz ist es eigentlich nach Ansicht des Gesundheitsausschusses illegal, dass in der Praxis gewöhnlich Phosphate in Kebabspießen verwendet werden. Die Gesundheitssprecherin der SPÖ-Delegation erklärt, dass derzeit die rechtliche Lage, was den Einsatz von Phosphat in Tiefkühlprodukten angeht, in der Realität sehr unklar sei. In diese rechtliche Unsicherheit sollte von der Kommission Licht gebracht werden, indem durch eine explizite Ausnahme für Kebabfleisch das Gesetz an die Praxis angepasst wird.
Folgende Ausnahmen
Die Ausnahmeliste für Phosphate umfasst eine Reihe nationaler Spezialitäten, welche von den Vertretern ihrer Herkunftsländern von Kasseler über Surfleisch bis hin zu gesalzenem grauem Weihnachtsschinken aus Finnland und Sváteční klobása aus Tschechien hineingebracht wurden. Kein Wunder also, dass nationale Gesundheitsbehörden oft nicht ganz durchblicken, bei welchem Fleischgericht der Phosphatgehalt gegen das EU-Recht verstößt.
Bestimmte Zubereitungsarten wie beispielsweise Fleischwürste, bei denen das Fleisch sehr fein passiert wurde, oder auch Burgerlaibchen, die einen Getreide- oder Gemüseanteil von mindestens vier Prozent haben, sind ebenfalls von Phosphatverbot ausgeschlossen.
Abwarten der Gesundheitsprüfung
Weitere Ausnahmen sollten nicht weiterhin einfach durchgewunken werden. Stattdessen wollte der Gesundheitsausschuss nun abwarten, ob von der laufenden Prüfung von der EU-Lebensmittelbehörde Efsa Gesundheitsgefahren entdeckt werden, die vom Phosphat ausgehen. Ergebnisse werden jedoch erst im darauf folgenenden Jahr erwartet.
Einige Phosphate, die beispielsweise als E338-341, E343 und E450-452 deklariert sind, existieren momentan legal in verschiedenen Lebensmitteln wie Cola oder Schmelzkäse. Diese sind allerdings laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) durch Höchstgehalte begrenzt.
70 Milligramm Phosphat pro Kilogramm Körpergewicht darf ein Mensch pro Tag ohne Bedenken aufnehmen. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen mit 70 Kilogramm wäre die Aufnahmemenge also 4.900 Milligramm Phosphat. Ebenfalls bei den Ausnahmefällen gelten maximale Werte von 5.000 Milligramm pro Kilogramm. Ages erklärt, dass aus Sicht der Risikobewertung diese Aufnahmemenge über tiefgefrorene Kebabspieße jedoch nicht bedenklich ist.
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